»Das bußfertige Gemeindeglied wieder aufnehmen? Eine Betrachtung von 2 Kor 2, 5-11«
In 1 Kor 5 musste der Apostel Paulus die Gemeinde in Korinth zurechtweisen, weil sie die Sünde der Unzucht in ihren eigenen Reihen duldete. Dies führte einerseits dazu, dass ein Teil der Gemeinde disziplinierende Maßnahmen gegen den Täter ergriff. Andererseits erregte das Vorgehen des Apostels Widerspruch und offenen Widerstand auf Seiten des Täters und weiterer Personen. Die Gemeinde geriet in eine Krise.
Das Vorgehen des Apostels und der ihm gehorsamen Christen wurde gesegnet: Der Heilige Geist leitete den Täter zur Buße. Das Endziel jeder »heilenden Gemeindekorrektur« besteht aber nicht allein in der Buße des Täters; darüber muss die vollständige Wiederherstellung und Eingliederung in den Leib der Gemeinde erfolgen. Deshalb verfasste Paulus die konkreten Weisungen aus 2 Kor 2,5-11: Die Betroffenen sind von Gott aufgerufen und ermächtigt, auf echte Buße mit Vergebung, Trost und tätiger Liebe zu antworten.
Die Passage steht nicht nur in beeindruckender Harmonie zur neutestamentlichen Vergebungstheologie, sie ist ein Lehrstück derselben. Sie belehrt über das gnädige, barmherzige und vergebende Wesen Jahwes. Christen drücken ihre Gotteskindschaft dadurch aus, indem sie dieselbe Vergebung praktizieren, die sie vom himmlischen Vater erbitten, erhoffen und erhalten. Solches Vergeben wirkt sich dann aus auf Gott, die Gemeinde, den Gefallenen, den Geschädigten, den Gegner Gottes und auf gottlose Mitmenschen.
Die hier zusammengefasste Thesis wurde zum Abschluss wurde für den Abschluss Master of Arts in Biblical Studies New Testament (MA NT, Äquivalent) vom Europäischen Bibeltrainings-Centrum angenommen. Eine Veröffentlichung ist für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen. Einen Überblick gibt das Inhaltsverzeichnis und Kapitel I (Einführung mit Hintergrund).